So, nun bin ich also eines der Individuen, die aus erster Hand berichten können, wie es sich anfühlt Dengue Fieber zu haben und ich kann versichern, dass das keine tolle Angelegenheit ist. Vor ziemlich genau drei Wochen muss eine Mücke sich auf mir nieder gelassen haben. Ein Tier, welches mit dem Virus, den es in sich trug, mein Leben für zwei Wochen sehr unangenehm gestalten würde.
Vor ziemlich genau wiederum zwei Wochen entschied sich meine Körpertemperatur dazu als Reaktion auf den Virus, der nun schon eine Woche in meinem Körper herumgeschwirrt sein muss, rapide nach oben zu schnellen. Diese Tatsache und die Kopf- und Gliederschmerzen, die mit dem Fieber einhergehen fesselten mich bis auf die Arztbesuche zu Beginn des Ganzen für zwei Wochen ans Bett und noch immer bin ich nicht wieder ganz Einsatzfähig. In dieser Zeit lag ich nutzlos herum und dachte nach. Darüber, was dieses Projekt mir geben kann, was ich diesem Projekt geben kann. Viel Zeit, die ich nun plötzlich hatte und nicht wirklich nutzen konnte, denn ich lag mit vierzig Grad Fieber im Bett. Dieses Fieber mag dazu beigetragen haben, dass meine Gedanken teils fantastischer Natur waren. Doch nichts desto weniger waren es Gedanken, die mich nun eine ganze Weile beschäftigt haben und sich vielleicht in Taten umsetzen lassen, sobald ich wieder komplett Einsatzfähig bin. Am Montag den 3.10. kommt nämlich ein neuer Volontär zu mir und wird zusammen mit meiner Wenigkeit das ganze hier etwas aufmischen. Hierauf und auf einen Gleichaltrigen Gesprächspartner freue ich mich natürlich sehr. Bis dahin hoffe ich sehr, dass sich die letzten Schleier dieser Grippeähnlichen Krankheit lichten und ich dann mit voller Energie arbeiten kann um mich nachdem ich wirklich gut versorgt wurde, auch mal wieder nützlich zu fühlen. Zu der Lage der Dengue Neuinfektionen in Indien wurde mir dieser sehr interessante Artikel zugespielt. "Mückenplage ausser Kontrolle" Dieser verdeutlicht vielleicht die Lage, in der sich Indien befindet, was diese Krankheit anbelangt. Auch wenn ich hier weinerlich über die Unpässlichkeiten und den emotionalen Distress schreibe, den mir diese Krankheit verursacht hat, so war ich in hervorragender ärztlicher Behandlung. Zweimal täglich wurde ich aus Deutschland von einem Arzt angerufen, der mit allen Parametern und selbst meinem Blutbild auf dem neuesten Stand war, doch die Bevölkerung hier hat solche Mittel oft logischerweise nicht. Die tatsächlich große Gefahr besteht jedoch oft nicht in der Erstinfektion. Es gibt nämlich vier verschiedene Typen des Dengue Fiebers, wobei die Antikörper, die von einem der Typen aufgebaut werden bei einer neuerlichen Infektion mit einem anderen Typ der Krankheit zu großen Komplikationen führen können. Die in Indien bestehenden Statistiken bezüglich der Krankheit sind jedoch oft nur unzulänglich und die Regierung steht diesbezüglich vor einer Aufgabe, der sie nicht gewachsen scheint.
1 Comment
Lydia
10/4/2016 05:29:59 am
Wow, du hast ja schon Einiges erlebt in Indien... Hoffentlich bist du bald wieder fit und kannst die Schule, in der du mitarbeitest, mit deiner einzigartigen und genialen Persönlichkeit bereichern ;) Du darfst dir sicher sein, dass es Menschen gibt, die für deine Gesundheit beten und dir eine ganz, ganz wunderbare Zeit in Indien wünschen ;)
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